„Ein guter Frieden ist ein solcher, der lange hält“. Doch es brauche „mehr als die Abwesenheit von Krieg, um in Frieden zu leben. Die Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit“ sei „eine elementare Voraussetzung für ein friedliches Miteinander“, schreibt Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., im Geleitwort zum diesjährigen Volkstrauertag.

Als Beleg für diesen „guten Frieden“ sieht er „das bis heute erfolgreichste Friedensprojekt in Europa“, nämlich die deutsch-französische Versöhnung, deren Grundbaustein, der Élysée-Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich, in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden ist.

Dass der europäische wie der weltweite Friede fragil und gefährdet ist, zeigen die aktuellen Kriege und Konflikte, sodass ein Eintreten für Menschenrechte, Demokratie und menschenwürdige Lebensbedingungen mehr denn je angezeigt ist.

Am Sonntag, dem 19. November, wurde der diesjährige Volkstrauertag in Altshausen begangen. Wie in den Jahren zuvor beteiligten sich auch Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 des Progymnasiums Altshausen an der zentralen Gedenkveranstaltung der Gemeinde Altshausen.

Eingerahmt von Beiträgen des Musikvereins Altshausen erfolgte die Gedenkansprache von Herrn Bürgermeister Bauser, in der dieser auf aktuelle kriegerische Konflikte einging und die Notwendigkeit des Kampfes für Demokratie, Toleranz und Menschenrechte unterstrich. Im Anschluss trugen die Schülerinnen und Schüler des Progymnasiums die Kurzgeschichte „Meine unmögliche Austauschpartnerin“ von Virginie Vendamme vor, die den Bogen zum anfangs erwähnten deutsch-französischen Versöhnungsprojekt schlug.

Die Autorin erzählt darin von einem lebensprägenden Austausch zwischen deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern. An einer Stelle heißt es: „Ich frage mich manchmal, wie oft ich das kleine Taschenwörterbuch aufgeschlagen habe, das ich überall mit hinnahm. Nie vergaß sie meinen Geburtstag. Ihre letzte Karte hängt noch an meiner Bürotür. Auf ihr steht: ‘Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt. Ein Freund bleibt immer Freund, auch wenn die ganze Welt zusammenfällt …‘ “.

Andreas Büchele, Lehrer für Geschichte